Vereine präsentieren sich in Bornheim
Rund um das Uhrtürmchen zeigt sich die Vielfalt von Bornheim. An manchen Ständen warten ganz besondere Aktionen auf die Besucher.
28.05.2018 13:31 Uhr
Der Verein Schwarz-Silber macht Werbung für sein neues Angebot Historische Tänze.
Foto: Rolf Oeser
Vorsichtig nimmt Mia Zouitini eine Hand Erde aus einer schwarzen Plastikwanne und füllt sie in einen Blumentopf. „Jetzt macht ihr die Samen rein“, erklärt Margit Martin-Marx. Aus Mias Topf sollen später bunte Blumen wachsen, an denen sich Bienen ihren Nektar holen können. Die Aktion gegen das Bienensterben gehört zum neuen Angebot des Kinder- und Jugendzentrums Mukiva in Bornheim. Mit einem vom Bund geförderten Klimaschutzprojekt möchte der Verein neben der Familienbetreuung auch im Bereich Umweltbildung aktiv werden. Am Tag der Vereine hofft Vorsitzende Sabine Neumann, die Familien im Stadtteil auf das Angebot des Zentrums aufmerksam zu machen und neue Mitglieder zu gewinnen.
Insgesamt 17 Informationsstände sind am Tag der Bornheimer Vereine zwischen den Gaststätten auf der Berger Straße aufgebaut worden. Zum dritten Mal findet das Fest rund um das Uhrtürmchen statt. „Grundsätzlich geht es den Vereinen schlecht“, sagt Sigrid Peppert, Vorsitzende des Vereinsrings. Mit dem Straßenfest sollen deshalb vor allem die kleineren Vereine die Möglichkeit bekommen, sich zu präsentieren.
Der Bornheimer Kerweverein mit Traktor.
Foto: Rolf Oeser
„Ich finde das sehr spannend und es zeigt, wie lebendig und vielfältig der Stadtteil ist“, sagt Fatiha Zouitini. Tochter Mia steckt beim Pflanzen der Blumen noch immer in ihrem glitzernden Gardekostüm. Die zehnjährige ist Mitglied im Karnevalverein Weisse Mützen, der seinen Stand direkt am Uhrtürmchen aufgebaut hat.
Auf einer Bühne nebendran gibt es für die Besucher Musik- und Tanzvorführungen. Gegenüber steht der FSV mit einem Tischkicker. Der Fußballverein ist einer der größten und bekanntesten des Stadtteils. Auch die TG Bornheim kann als einer der größten hessischen Vereine mit 30 000 Mitgliedern nicht über Nachwuchs klagen. „Wir müssen trotzdem immer in Kontakt bleiben mit den Menschen im Stadtteil und versuchen den Mitgliedern immer neue Angebote anzubieten“, sagt Vorsitzender Christoph Müller.
Petra Zimmermann freut sich über so viel Engagement in ihrem Stadtteil. „Ich finde es toll, dass man sich mit so einem Tag mal wieder einen Überblick verschaffen kann, was es eigentlich so an Angeboten gibt“, sagt sie.
Auch an Verpflegung hat es nicht gemangelt.
Foto: Rolf Oeser
Um sich für potentielle Mitglieder interessanter zu machen, haben sich einige Teilnehmer ungewöhnliche Aktionen ausgedacht. Am Stand von Michael Wolf vom Verein für Aquarien- und Terrarienkunde steht eine mysteriöse Box. Mutige Besucher halten ihre Hand durch ein Loch. „Natürlich ist hier kein Tier drin“, sagt Wolf und lacht. Stattdessen hat der Vorsitzende Steine und Muscheln, aber auch Netze und Gummihandschuhe versteckt. Dinge, die im Wasser vorkommen sollen und die, die es nicht sollten. „Wir möchten auf die Umweltverschmutzung unserer Gewässer aufmerksam machen“, sagt Wolf.
Auch der Tanzsportverein Schwarz-Silber hat sich etwas einfallen lassen. In einem weit ausgestellten Kleid präsentiert Heike Doussier die neue Abteilung für „Historischen Tanz“. „Das Kleid ist Rokoko, der Hut aber eher Biedermeier, für das richtige Outfit ist es heute zu heiß“, sagt sie. Mit ihrem Partner Norbert Klein von Hall tanzt sie den Barocken Menuett-Tanz, den der Verein anbietet.
Der Tag der Vereine soll auch im kommenden Jahr am letzten Sonntag im Mai stattfinden. „Meine Vision ist es, dass irgendwann alle 60 Bornheimer Vereine hier vertreten sind“, sagt Sigrid Peppert.