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Von CLAUS-JÜRGEN GÖPFERT

 
Auch der Bunker an der Friedberger Anlage wird an die Stadt verkauft.

Die Stadt führt seit 2014 vertrauliche Verhandlungen mit dem Bund, um sechs alte Hochbunker zu kaufen. Vereine, die sich in den alten Gebäuden angesiedelt haben, fürchten, dass der Verkauf für sie negative Konsequenzen haben wird.

Für die Vereinsszene in Frankfurt, aber auch für etliche Bands und Musikgruppen ist das ein wichtiger Schritt. Die Stadt verhandelt seit 2014 vertraulich mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), um sechs alte Hochbunker in Frankfurt zu kaufen. Alle diese Bunkeranlagen aus den späten 30er und frühen 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts werden derzeit schon mit Mietverträgen von Sport- und Kulturvereinen, aber auch von Bands und als Lagerräume genutzt.

„Wir wollen diese Nutzung erhalten und für die Zukunft sichern“, sagt Mark Gellert, Sprecher von Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne). Im einen oder anderen Fall könnten auf den Grundstücken „ergänzend Wohnungen“ entstehen. Als Kaufpreis ist zwischen Stadt und BImA von einer einstelligen Millionensumme die Rede.

Die Stadtverordneten sollen bald durch eine Vorlage von dem geplanten Millionengeschäft erfahren. Prominentester Bunker, der von der BImA erworben werden soll, ist das Bauwerk an der Friedberger Anlage. Es umfasst eine Gedenkstätte, mit der an die alte Synagoge erinnert wird, die in der Pogromnacht vom 9. November 1938 angezündet und zerstört worden war. Der zweite Bunker steht an der Petterweilstraße in Bornheim und wird von Vereinen genutzt. Das dritte Bauwerk mit der Adresse Eppenhainer Straße 39 liegt an der Ecke zur Frankenallee im Gallus.

Die drei weiteren Bunker finden sich an der Küferstraße in Sindlingen, an der Goldsteinstraße in Goldstein und an der Lasallestraße im Riederwald.

Die Stadt möchte alle sechs Bunker nach dem Kauf baulich ertüchtigen – bei diesen Investitionen geht es vor allem um modernen Brandschutz. Die Verhandlungen zwischen der BImA und der Stadt hatten sich zunächst schwierig gestaltet, weil der Bund mit teils hohen Preisvorstellungen eingestiegen war.

Vereine fürchten, dass der Verkauf der Frankfurter Bunker für sie im gesamten Stadtgebiet negative Konsequenzen haben kann. Zumindest, wenn ein privater Verkauf angestrebt wird. Im Riederwald fürchtet beispielsweise die Frankfurter Karnevalsgesellschaft (FKG) Narhalla um ihre Existenz. Denn der Bunker an der Schäfflestraße, bislang Vereinsheim und Trainingsstätte, steht nicht auf der Kaufliste der Stadt. „Wenn uns ein möglicher Käufer kündigt und wir ausziehen müssen, wird der Verein nicht überleben“, sagt Vorsitzender Peter Fritz.

Ortsbeirat fordert Transparenz
In der vergangenen Woche sei ihm bei einem Besichtigungstermin mit Vertretern der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben mitgeteilt worden, dass der Bunker zeitnah privat verkauft werden solle.

„Das war ein Schock, denn vergleichbare Räume gibt es im Riederwald nicht“, betont der Vorsitzende. Die FKG ist seit 1987 Mieter und hat den Bunker eigenhändig umgebaut. Nun könnte dem Verein die Unterkunft genommen werden.

Fraglich ist, ob sich ein Käufer finden wird. Der Bunker an der Schäfflestraße steht unter Denkmalschutz. Ein Abriss ist nicht erlaubt. Beim Umbau gilt es, strenge Regeln zu beachten. Den zweiten Bunker im Riederwald an der Lasallestraße möchte hingegen die Stadt kaufen. Ein Mitarbeiter des Liegenschaftsamts sagte der FR: „Wir kaufen einige Bunker, um sie als Vereinsunterkunft zu erhalten.“ Zu der konkreten Entscheidung, warum welcher Bunker erworben werde, könne er sich allerdings nicht äußern.

Bei Peter Fritz, dem Narhalla-Vorsitzenden, stößt die Entscheidung der Stadt auf Unverständnis. Der Bunker an der Lasallestraße stehe nach der Auflösung des Karnevalsvereins „Die Spinner“ (die FR berichtete) weitgehend leer, werde allerdings noch vom Freizeitverein „Riederwald 81“ genutzt.

Warum die Stadt an diesem Bunker Interesse habe, nicht aber am Vereinssitz der Narhalla, sei unklar.

Frühzeitig hat sich deshalb auch der Ortsbeirat 11 eingeschaltet. Stefan Klee, Fraktionschef der Linken, sagte: „Wir sollten für Transparenz sorgen und auf Informationen drängen.“ Einstimmig fordern die Lokalpolitiker Aufklärung. Sie wollen wissen, wie es mit den Bunkern im Stadtteil weitergeht.

Frankfurter Rundschau vom 11.02.2015